Blockierung (Manuelle Medizin)

Klassifikation nach ICD-10
M99.0-[1] Segmentale und somatische Funktionsstörungen
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Blockierung (auch reversible segmentale Dysfunktion) ist in der Manuellen Medizin die vorübergehende Einschränkung der Beweglichkeit eines oder mehrerer Gelenke. Blockierungen an den Gelenken der Wirbelsäule sollen eine wichtige Ursache für Rückenschmerzen bei sonst gesunden Menschen sein. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse liegen kaum vor, so dass die bislang zu diesem Thema aufgestellten Theorien ungesichert sind.

Einschränkungen der Beweglichkeit eines Gelenkes aufgrund von nachweis- oder sichtbaren Veränderungen wie Entzündung, Flüssigkeitsansammlung (Erguss), Meniskuseinklemmungen oder Knorpelschäden sind keine Blockierungen im Sinne der Manuellen Medizin. Blockierungen entstehen plötzlich aus vielerlei Gründen und lösen sich meistens kurze Zeit später spontan bei Alltagsbewegungen, wobei oft ein knackendes Geräusch auftritt. Bei einer Blockierung ist die Gelenkbeweglichkeit nie vollständig aufgehoben, sondern in mindestens einer Richtung (z. B. Beugung) frei. Ursächlich wird ein pathologisches Reflexgeschehen diskutiert.

Im Extremfall sollen Blockierungen auch zum Ausgangspunkt von chronischen Schmerzen werden können. Von besonderer klinischer Bedeutung sind sie an der Wirbelsäule. Versuche, dieses Phänomen als solches und seine Auswirkungen zu erklären und – im Falle, dass sich Blockierungen nicht spontan lösen – therapeutisch einzugreifen, haben eine lange Tradition.

  1. Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln 2019, S. 205

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