Hikayat Faridah Hanom, eigentlich Hikayat Setia Ashik kepada Maksyuknya atau Shafik Efendi dengan Faridah Hanom (Jawi حكاية ستيا عاشق كفد معشوقڽ اتو شفيق افندي دڠن فريدة هانم ‚Die Geschichte von der gegenseitigen Treue der Liebenden, oder Shafik Efendi und Faridah Hanom‘) ist ein Liebesroman in malaiischer Sprache von Sayyid Shaykh al-Hadi, der 1926 erstmals veröffentlicht wurde. Er spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Kairo und erzählt die Geschichte des jungen ägyptischen Liebespaars Faridah Hanom und Shafik Efendi, die beide aus wohlhabenden, aristokratischen Familien kommen und sich ewige Treue geschworen haben. Ihre Beziehung wird aber bald unterbrochen, weil Faridahs Vater sie mit einem Cousin zwangsverheiraten will. Während Shafik in den Krieg zieht, um seinem Leben ein Ende zu setzen, erkrankt Faridah nach der Trennung so schwer, dass ihr Leben bedroht ist. Als sie schließlich mit ihrem Cousin verheiratet wird, gelingt es ihr, eine Auflösung der Ehe zu erreichen und ihren Geliebten Shafik zu heiraten. Die Hikayat Faridah Hanom gilt als einer der ersten malaiischen Romane, allerdings knüpft er in vielerlei Hinsicht an das Erbe der malaiischen Hikayat-Tradition an.
Der Autor nutzt die Erzählung, um die Fragwürdigkeit von Zwangsehen aufzuzeigen, die Notwendigkeit von Frauenbildung und Frauenrechten zu demonstrieren und den kämpferischen Einsatz für Heimatland und Nation anzupreisen. Nach Virginia Hooker geht es in dem Roman darum, zu zeigen, wie islamische Werte gesellschaftlich umgesetzt werden können.[1] Mit diesem Konzept, den Roman als Form der Vermittlung islamischer Prinzipien zu nutzen, war Sayyid Shaykh ein Pionier.[2] Der Roman enthält einige erotische Passagen und war mit erotischen Fotografien illustriert. Sie waren nach Auffassung Christine Campbells ein Zugeständnis an die junge männliche Leserschaft, deren Aufmerksamkeit Sayyid Shaykh auf sein Projekt der islamischen Reform lenken wollte,[3] doch dienten diese Passagen auch dazu, die neuen Anstandsregeln für unverheiratete Paare darzustellen, die nach der Vorstellung islamischer Reformisten gelten sollten.