Die indigenen amerikanischen Sprachen sind die Sprachen der Ureinwohner Amerikas von den heutigen Staaten bzw. Gebieten Kanada, USA und Grönland über Mexiko und Zentralamerika, die Karibik bis hin zur südlichen Spitze von Südamerika. Sie bestehen aus Dutzenden von eindeutigen Sprachfamilien sowie vielen isolierten Sprachen. Vorschläge, diese in übergeordnete Familien zu gruppieren, wurden von einigen Linguisten unterbreitet, sind aber nicht allgemein anerkannt worden. Als letzte Darstellung der sprachlichen Verwandtschaften auf dem amerikanischen Kontinent, die allgemeine Zustimmung gefunden hat, gilt die Klassifikation von Voegelin & Voegelin (1965). Seither haben sich die Meinungsunterschiede von denjenigen, die von wenigen Großfamilien ausgehen („lumpers“) und denjenigen, welche viele verschiedene Sprachfamilien annehmen („splitters“) in der Fachwelt eher verschärft, als dass sie kleiner geworden wären.