Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016

Die 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes fanden vom 11. bis 22. Mai 2016 statt. Sie standen zum dritten Mal unter der Leitung von Präsident Pierre Lescure, während Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerische Leitung verantwortlich war.

Jurypräsident des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem die Goldene Palme für den besten Film des Festivals vergeben wird, war in diesem Jahr der australische Filmemacher George Miller.[1] Mit dem Hauptpreis wurde das Sozialdrama Ich, Daniel Blake (I, Daniel Blake) des Briten Ken Loach ausgezeichnet, der damit zum zweiten Mal nach 2006 den Wettbewerb gewann.

Moderator der Auftakt- und Abschlusszeremonie: Laurent Lafitte

Als Moderator der Auftaktzeremonie und der abschließenden Preisgala wurde der französische Schauspieler Laurent Lafitte ausgewählt.[2]

Eröffnet wurde das Filmfestival mit Woody Allens Café Society mit Kristen Stewart und Jesse Eisenberg in den Hauptrollen, der außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wurde. Allen hatte bereits 2002 mit Hollywood Ending und 2011 mit Midnight in Paris die Filmfestspiele eröffnet. Seit Manhattan (1979) war Café Society der 14. Film, den der Regisseur außerhalb des Wettbewerbs in Cannes zeigen ließ.[3]

In den offiziellen Sektionen, darunter der Internationale Wettbewerb, wurde das endgültige Programm offiziell am 14. April 2016 vorgestellt.[4] Um die Goldene Palme konkurrierte u. a. die Tragikomödie Toni Erdmann von Maren Ade. Es war der erste Beitrag eines deutschen Filmemachers seit Wim Wenders Palermo Shooting im Jahr 2008. Weiterhin wurden von Thierry Frémaux erstmals fünf Filmproduktionen von den Amazon Studios eingeladen, darunter neben Woody Allens Film auch die neuesten Werke von Jim Jarmusch und Nicolas Winding Refn, jedoch keine Filme vom konkurrierenden Streamingdienst Netflix. Amazon hatte für die Filme reguläre Kinopremieren zugesichert, keine Streamingpremieren.[5]

Ehrenpreisträger der Filmfestspiele 2016: Jean-Pierre Léaud

Bereits vorab als Gewinner fest stand der französische Schauspieler Jean-Pierre Léaud, dem die Goldene Palme als Ehrenpreis für sein Lebenswerk zuerkannt wurde. Léaud erhielt den Preis bei der Abschlusszeremonie am 22. Mai.[6]

Aufgrund der Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris und dem erklärten Ausnahmezustand in Frankreich wurden die Sicherheitsvorkehrungen für das Festival verstärkt, u. a. wurde der israelische Anti-Terror-Experte Nitzan Nuriel in die Vorbereitung miteingebunden. Durch die verschärften Protokolle mussten u. a. die Aufführungen von vier Filmen aus der Parallelsektion Quinzaine des realisateurs gestrichen werden.[5]

  1. George Miller to preside the Jury of the 69th Festival de Cannes. festival-cannes.com, 2. Februar 2016; abgerufen am 28. März 2016.
  2. Laurent Lafitte, Master of ceremonies at the 69th Festival de Cannes. festival-cannes.com, 11. März 2016; abgerufen am 28. März 2016.
  3. Woody Allen’s Café Society to open the 69th Festival International du Film (Memento des Originals vom 29. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festival-cannes.fr bei festival-cannes.com, 29. März 2016; abgerufen am 29. März 2016.
  4. Festival 2016: Official Selection. festival-cannes.com; abgerufen am 28. März 2016.
  5. a b Dominik Kamalzadeh: Filmfestival Cannes: Die Erstürmung des Kinopalastes. derstandard.at, 11. Mai 2016; abgerufen am 11. Mai 2016.
  6. The honory Palme d’or awarded to Jean-Pierre Léaud. festival-cannes.com, 10. Mai 2016; abgerufen am 10. Mai 2016.

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