Korund | |
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Roter Korund auf Granatamphibolit aus Winza im Distrikt Mpwapwa, Region Dodoma, Tansania. Größe: 3,8 × 3,1 × 2,3 cm. | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Crn[1] |
Andere Namen |
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Chemische Formel | Al2O3 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Oxide und Hydroxide |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
IV/C.04 IV/C.04-010 4.CB.05 04.03.01.01 |
Ähnliche Minerale | Spinell |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | trigonal |
Kristallklasse; Symbol | ditrigonal-skalenoedrisch; 32/m |
Raumgruppe | R3c (Nr. 167)[8] |
Gitterparameter | a = 4,75 Å; c = 12,98 Å[8] |
Formeleinheiten | Z = 6[8] |
Häufige Kristallflächen | {1011}, {0001}, {1120}, {1121}, {2241}, {2243} |
Zwillingsbildung | lamellar parallel {1011}; selten Kontakt- oder Penetrationszwillinge nach {0001} oder {1011} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 9 |
Dichte (g/cm3) | 3,98 bis 4,10 (gemessen); 3,997 (berechnet)[16] |
Spaltbarkeit | fehlt, dafür Teilbarkeit nach {1012} und {0001} |
Bruch; Tenazität | muschelig bis splitterig; spröde |
Farbe | farblos, durch Verunreinigungen variabel gefärbt, fast alle Farbtöne sind möglich |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchscheinend bis durchsichtig, Schmirgel ist opak |
Glanz | Glas- bis Diamantglanz, oft etwas „fettig“; Perlmuttglanz auf der Basis und auf Absonderungsflächen; Seidenglanz bei Sternsaphir/-rubin, Girasol und Saphir-/Rubin-Katzenauge |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nω = 1,767 bis 1,772[16] nε = 1,759 bis 1,763[16] |
Doppelbrechung | δ = 0,008 bis 0,010[16][17] |
Optischer Charakter | einachsig negativ, häufig anomal zweiachsig[16] |
Achsenwinkel | 2V = ≤ 58° (gemessen)[16] |
Pleochroismus | deutlich von O = blass- bis tiefblau nach E = blaugrün bis gelbgrün oder von O = tiefviolett nach E = blassgelb (stärkerer Pleochroismus bei farbigen Korunden)[16] |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | von Säuren (außer Phosphorsäure und Schwefelsäure) nicht angegriffen, aber von Kaliumdisulfat gelöst. Blaufärbung des mit Cobaltlösung befeuchteten und längere Zeit geglühten Pulvers. |
Besondere Merkmale | Seltene, aber starke Lumineszenz. Gelegentlich Chatoyance, Asterismus und Farbwechsel (Alexandriteffekt). |
Der Korund ist ein relativ häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Er kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und hat die chemische Zusammensetzung Al2O3, er ist damit chemisch gesehen Aluminiumoxid.
Korund ist das Referenzmineral für die Mohshärte 9 auf der bis 10 (Diamant) reichenden Skala nach Friedrich Mohs. Er entwickelt meist lange, prismatische oder säulen- bis tonnenförmige Kristalle, aber auch körnige Aggregate, die je nach Verunreinigung verschiedene Farben aufweisen können. In chemisch reiner Form ist Korund farblos. Bekannte Varietäten mit gleicher Zusammensetzung und Kristallstruktur sind der Rubin (rot durch Spuren von Chrom) und der Saphir (verschiedene Farben, u. a. blau durch Eisen oder hellrot durch Titan).
Die Oberflächen der durchscheinenden bis durchsichtigen Kristalle weisen einen glas- bis diamantartigen, oft etwas fettigen Glanz auf. Korund besitzt keine Spaltbarkeit, aber sehr vollkommene Absonderungen nach den Zwillingsflächen, die einen perlmuttartigen Glanz aufweisen. Aufgrund seiner Sprödigkeit bricht er wie Glas oder Quarz, wobei die Bruchflächen muschelig bis splitterig ausgebildet sind. Die größten bisher bekannten Korundkristalle erreichten eine Länge von etwa einem Meter und ein Gewicht von bis zu 152 kg.
Korund ist eines der wichtigsten Industrieminerale und findet aufgrund seiner hohen chemischen und Temperaturbeständigkeit sowie seiner hohen Härte und Abriebfestigkeit ein breites Anwendungsgebiet. Darüber hinaus sind die farbigen Korund-Varietäten von alters her teure und hoch geschätzte Schmucksteine (siehe Verwendung).
Korund wird auch künstlich hergestellt. Das so gewonnene Material wird wegen seiner großen Härte als Schleifmittel (Schleifpapier, Trennscheiben usw.) sowie als Strahlmittel eingesetzt.
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Warr.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Lapis.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Greville.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Greville 1802.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Klaproth 1795 Demantspath.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Reuß.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Plinius 37.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Strunz Nickel.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hintze.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Plinius 36.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hoffmann 1811.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Dioskurides.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kokscharow 1853.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kokscharow 1854.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Haüy.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen extra Lapis.