Als Partherkriege werden die militärischen Konflikte zwischen dem Römischen Reich und dem Partherreich zwischen dem späten 1. Jahrhundert v. Chr. und dem frühen 3. Jahrhundert n. Chr. bezeichnet. Nach dem Sturz der Parther 224 bzw. 226 n. Chr. setzten sich die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Rom bzw. Ostrom und dem Sassanidenreich noch bis ins 7. Jahrhundert fort (siehe Römisch-Persische Kriege).
In den Partherkriegen ging die Aggression fast stets vor allem von römischer Seite aus. Die ersten Partherkriege im 1. Jahrhundert v. Chr. resultierten aus der expansiven Außenpolitik im Rahmen der damaligen innerrömischen Machtkämpfe und führten zum 53 v. Chr. katastrophal gescheiterten Feldzug des Marcus Licinius Crassus und 36 v. Chr. zum abgebrochenen Partherfeldzug des Marcus Antonius. Auslöser der meisten folgenden Partherkriege war der Status von Armenien, das zwischen beiden Großmächten umstritten war. Der Vertrag von Rhandeia im Jahr 63 n. Chr. etablierte eine Nebenlinie des parthischen Königshauses der Arsakiden in Armenien, das nun aber formal unter römischer Oberherrschaft stand. Trajan nutzte die Absetzung des von Rom geduldeten armenischen Königs Axidares als Vorwand für seinen Partherfeldzug (114 bis 117), der zwar sehr erfolgreich verlief, aber 116/17 katastrophal scheiterte, so dass Rom nach Trajans Tod die neuen Eroberungen im Osten aufgab. Der sogenannte Partherkrieg des Lucius Verus von 161/62 bis 166 resultierte aus dem parthischen Versuch, Armenien wieder vollständig unter Kontrolle zu bringen, was aber mit einer Niederlage für die Parther endete. Die beiden Partherfeldzüge des Septimius Severus in den Jahren 195 und 197/98 waren begrenzte Militäroperationen, die erfolgreich verliefen, wobei die Römer wie so oft von innerparthischen Unruhen profitierten. Der geplante Partherfeldzug Caracallas 216/17 war ebenfalls der Versuch, Druck auf Parthien auszuüben, der Feldzug hatte zum Zeitpunkt von Caracallas Ermordung aber noch nicht wirklich begonnen.