Die Textilindustrie ist einer der ältesten und, nach Zahl der Beschäftigten und Umsatz, einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des produzierenden Gewerbes. Sie umfasst die Gesamtheit der Betriebe und Unternehmen, die sich mit der Herstellung von Garnen aus pflanzlichen, tierischen und chemisch hergestellten Fasern, Zwirnen, Geweben, Maschenwaren wie Gestricken (Flach- und Rundgestricken) und Gewirken (Kulier- und Kettengewirke) und anderen textilen Flächengebilden wie Tuchen, Filzen, Nähgewirken und Vliesstoffen sowie den gesamten Bereich der Textilveredlung befassen.[1]
Die Textilindustrie untergliedert sich in Spinnstoffaufbereitung (Wäscherei, Kämmerei), Spinnerei, Weberei, Wirkerei (Wirkwaren, Gardinen, Strumpfwirkerei), Strickerei (Strickwaren), und Textilveredelung (Vorbehandlung und Ausrüstung)[2]. Gestrickte und gewirkte Fertigerzeugnisse (Maschenwaren) sind Produkte der Bekleidungsindustrie.
Die Textilindustrie ist die wichtigste Vorstufe der Bekleidungsindustrie. Beide Industriezweige unterscheiden sich in den angewendeten Herstellungstechnologien. In Mitteleuropa existieren fast keine Betriebe mehr, in denen sämtliche Produktionsstufen vom Rohstoff bis zum Endprodukt betrieben werden. Die Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie sind stark arbeitsteilig und internationalisiert. In Deutschland wird nahezu keine Bekleidung mehr produziert, obwohl einige der größten Bekleidungsproduzenten in Deutschland ansässig sind.
Von der Textil- und Bekleidungsindustrie hängen direkt und indirekt Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen ab. Sie ist Zulieferer für die Pharma-, Fahrzeug- und Bauindustrie sowie für den Medizin- und Schutzkleidungsbereich und nimmt ihrerseits Leistungen anderer Industriezweige in Anspruch wie der Maschinenbauindustrie oder der chemischen Industrie.
Des Weiteren kann nach der Art der verarbeiteten Rohstoffe unterschieden werden zwischen Leinenindustrie, Baumwoll-, Woll-, Seiden-, Chemiefaser-, Synthesefasern- und Bastfaserindustrie.