Venen (lateinischer Singular vena, in fachsprachlichen Zusammensetzungen auch phlebo- vom griechischen Genitiv Singular φλέβας phlébas, zu altgriechisch φλέψ phleps, deutsch ‚Ader‘[1][2]) oder Blutadern sind Blutgefäße, die das Blut zum Herzen führen. Bei einem erwachsenen Menschen transportieren sie jeden Tag etwa 7000 Liter Blut zum Herzen zurück. Dabei müssen die Beinvenen das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen befördern.[3] Die Blutgefäße, die das Blut vom Herz wegtransportieren, werden Arterien (Schlagadern) genannt. Die meisten Körpervenen sind Begleitvenen, das heißt, sie verlaufen parallel zu ihrer arteriellen Entsprechung.
Die Venen des Körperkreislaufs transportieren sauerstoffarmes Blut, diejenigen des Lungenkreislaufs sauerstoffreiches Blut. Sauerstoffarmes Blut ist dunkler als sauerstoffreiches. Das bläuliche Erscheinen der Hautvenen hängt jedoch nicht allein mit dem Sauerstoffgehalt des venösen Blutes zusammen. Hautvenen erscheinen vor allem deswegen blau, weil das langwellige rote Licht eine höhere Eindringtiefe in das Gewebe hat als das blaue und somit vom dunklen Blut der Venen absorbiert wird. Das kurzwellige blaue Licht hingegen wird reflektiert; somit erscheinen die Venen in einer Gewebstiefe von 0,5 bis 2 Millimetern blau (siehe auch Blaues Blut).[4] Da Arterien bei gleichzeitig dickerer Wand wesentlich dünner als ihre Begleitvenen sind,[5] sind sie nicht durch die Haut hindurch sichtbar.
Der Blutdruck in Venen ist deutlich niedriger als in Schlagadern (Arterien), sie gehören mit den Kapillaren und den Venolen zum Niederdrucksystem des Blutkreislaufs.[6] Als natürliche Pumpe für den Blutfluss in den Venen dient die Skelettmuskulatur. Mit jeder Anspannung pressen die Muskeln das Blut gegen die Schwerkraft von unten in Richtung Herz. Dutzende von Venenklappen sorgen wie Rückschlagventile dafür, dass das Blut bei der Entspannung des Muskels nicht wieder nach unten zurückfällt.