Volksrepublik Polen

Die Volksrepublik Polen (polnisch Polska Rzeczpospolita Ludowa, wörtlich Polnische Volksrepublik), kurz VR Polen, war ein sozialistischer Staat in Mitteleuropa, der von 1944 bis 1989 existierte.

Die Volksrepublik wurde im Zweiten Weltkrieg aufgrund der völkerrechtlich gültigen Ergebnisse der Teheran-Konferenz 1943 (Festlegung der sowjetisch-polnischen Ostgrenze auf die Curzon-Linie) und der Konferenz von Jalta im Februar 1945 (Westverschiebung Polens) als kommunistischer Staat unter der Einparteiendiktatur der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei gegründet. Sie umfasste dabei das westlich der Curzon-Linie liegende Gebiet der Zweiten Republik Polen und östlich der Oder-Neiße-Grenze liegende ehemals deutsche Ostgebiete. Mit den Präsidentschaftswahlen 1990 und den ersten vollständig freien Parlamentswahlen 1991 entstand aus der Volksrepublik Polen unter maßgeblicher Beteiligung der „Solidarność“ die (Dritte) Republik Polen.

Der Zeitraum der Volksrepublik war durch die Abhängigkeit von der Siegermacht Sowjetunion (Satellitenstaat), Einschränkung der Menschen- und Bürgerrechte, wirtschaftspolitische Probleme, tiefe Unzufriedenheit der Bevölkerung und wiederkehrende soziale Unruhen geprägt, obwohl es Verbesserungen des Lebensstandards gab und die Kollektivierung der Landwirtschaft nach 1956 nicht mehr forciert wurde.

  1. Verfassung der Volksrepublik Polen (Konstytucja Polskiej Rzeczypospolitej Ludowej), angenommen vom verfassunggebenden Sejm am 22. Juli 1952. Abgerufen am 16. Dezember 2012.

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