Ausrufung der Republik in Deutschland

Philipp Scheidemann ruft am 9. November 1918 vom Reichstagsgebäude die Republik aus. Die Echtheit der Aufnahme ist umstritten.[1]

Die Ausrufung der Republik in Deutschland geschah am 9. November 1918 in Berlin gleich zweimal: durch den MSPD-Politiker Philipp Scheidemann am Reichstagsgebäude unter bürgerlich-demokratischen und durch den Führer des Spartakusbundes Karl Liebknecht am Berliner Schloss unter sozialistischen Vorzeichen.

Wirkmächtig wurde allein die Proklamation Scheidemanns. Die SPD und die bürgerlich-demokratischen Parteien setzten sich nach zum Teil bürgerkriegsartigen Unruhen mit ihren Vorstellungen einer zukünftigen Staatsordnung durch: Das Deutsche Reich wurde von einer Monarchie zur parlamentarisch-demokratischen Republik mit einer liberalen Verfassung. Die Aktion Scheidemanns markiert nach verbreiteter Ansicht unter Historikern das Ende des Kaiserreichs und die Geburtsstunde der Weimarer Republik, der ersten Demokratie, die den gesamten deutschen Nationalstaat umfasste.[2]

  1. Sabrow, S. 107 (in: Juhnke/Prokasky/Sabrow (2018))
  2. Vgl. Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Band 1. Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. 4., durchgesehene Auflage. C.H. Beck, München 2002, S. 2.

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