Christoph Kolumbus

Die vier Reisen des Kolumbus
Christoph Kolumbus, posthumes Porträt von Sebastiano del Piombo, 1519
Unterschrift von Christoph Kolumbus
Unterschrift von Christoph Kolumbus

Christoph Kolumbus (italienisch Cristoforo Colombo, spanisch Cristóbal Colón, portugiesisch Cristóvão Colombo, latinisiert Christophorus Columbus; * um 1451 in der Republik Genua; † 20. Mai 1506 in Valladolid, Königreich Kastilien) war ein italienischer Seefahrer in kastilischen Diensten, der über den Atlantik einen westlichen Seeweg nach Indien finden wollte und im Oktober 1492 eine Insel der Bahamas erreichte, dann weitere Karibikinseln. Anstatt Indien aufzufinden war dies die Entdeckung Amerikas 1492. Es folgten weitere Eroberungsreisen, und er wurde der erste Vizekönig der las Indias genannten Gebiete.

Im Wettlauf um einen Seeweg nach Indien (und China) für den Indienhandel, bei dem Portugal nach jahrzehntelangen Fahrten an der Westküste von Afrika 1488 das Kap der Guten Hoffnung passiert hatte, wollte Kolumbus einen Weg im Westen erschließen da er die Erde als zu klein und die Ausdehnung Asiens darauf als zu groß einschätzte. Das Ziel seiner ersten Entdeckungsreise war die Hafenstadt Quinsay in China, das im damaligen Sprachgebrauch zu Indien gezählt wurde und auf dem Längengrad 120° Ost liegt, quasi 240° West. Er überquerte jedoch von den Kanaren (17° West) bis zu den Bahamas (77° W) in fünf Wochen nur 60 Längengrade und ca. 6000 km offene See, ohne den Glückstreffer Amerika wären weitere 163° oder ein Vierteljahr Seereise erforderlich.

Auf seinen vier Entdeckungsreisen zwischen 1492 und 1504 steuerte Kolumbus vor allem die Großen Antillen an, darunter bei allen vier Reisen Hispaniola (heute Haiti und die Dominikanische Republik), wo er erste Kolonien gründete. Erst auf seiner vierten Reise betrat er im heutigen Honduras amerikanisches Festland. Kolumbus hat zeitlebens nicht erkannt, dass es sich um einen bis dahin unbekannten Kontinent handelte. Diese Auffassung vertrat erst Amerigo Vespucci, nach dem die Neue Welt schließlich Amerika genannt wurde.

Die ersten Entdecker Amerikas waren die Vorfahren der indigenen Bevölkerung Amerikas, die vor langer Zeit von Asien her in den zuvor menschenleeren Kontinent eindrangen (siehe Besiedlung Amerikas). Außerdem wurde Amerika schon rund 500 Jahre vor Kolumbus von Leif Eriksson oder anderen Isländern besucht. Welche Kenntnisse Kolumbus von früheren Fahrten im Nordatlantik hatte bleibt unklar, er selber reiste in die Karibik. Wenn Kolumbus gleichwohl bis heute als maßgeblicher europäischer Entdecker Amerikas gilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass erst seine Rückkehr zu dauerhafter Kolonisierung durch Menschen anderer Kontinente in geschichtlicher Zeit führten.


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