Wendell Willkie

Wendell Willkie (1940)
Unterschrift
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Wendell Lewis Willkie (* 18. Februar 1892 in Elwood, Madison County, Indiana; † 8. Oktober 1944 in New York City) war ein US-amerikanischer Jurist und Geschäftsmann, der sich politisch betätigte. Bei der Präsidentschaftswahl von 1940 war er republikanischer Gegenkandidat von Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt.

Willkie war ausgebildeter Jurist und arbeitete nach seinem Studium und dem Wehrdienst als Wirtschaftsanwalt. Ab den späten 1920er-Jahren stieg er in führende Positionen auf. Politisch engagierte er sich zunächst bei den Demokraten, wechselte dann aber zu den Republikanern. Als Geschäftsführer der Southern Company wandte er sich gegen die von der demokratischen Roosevelt-Regierung betriebenen Verstaatlichung von Projekten seines Unternehmens. Da er als charismatischer Redner bekannt war, sahen führende liberale Republikaner in ihm einen möglichen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl 1940. Überraschend gewann Willkie tatsächlich die Nominierung der Republikaner. Ausschlaggebend unter dem Eindruck des ausgebrochenen Zweiten Weltkrieges in Europa war hier sein Eintreten für eine internationalistische Außenpolitik. Im Wahlkampf sprach er sich zudem für die Beibehaltung des New Deal aus, jedoch wollte er Roosevelts Reformen effizienter und weniger bürokratisch gestalten. Obwohl seine Auftritte Begeisterung auslösten, siegte am Ende Präsident Roosevelt und wurde somit für eine dritte Amtszeit gewählt. Nach seiner Niederlage zeigte sich Willkie loyal gegenüber dem Präsidenten, der ihn während des Krieges mit einer Reihe diplomatischer Missionen betraute. Auch engagierte sich Willkie für politische und soziale Projekte. 1941 war er Mitbegründer des Freedom House, außerdem trat er energisch gegen Rassendiskriminierung auf. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 1944 scheiterte sein Versuch, erneut als Kandidat seiner Partei nominiert zu werden. Im Oktober 1944 starb Willkie im Alter von 52 Jahren an einem Herzinfarkt.

Sowohl für sein politisches Engagement als auch seinen von vielen als bemerkenswert fair bewerteten Wahlkampf in Zeiten einer außenpolitischen Krise fand Willkie parteiübergreifend hohe Wertschätzung. Seine Haltung, die sich einem Isolationismus und damit einem möglichen Heraushalten der USA auf dem von den Nationalsozialisten bedrohten Europa widersetzte, ermöglichte den Vereinigten Staaten, 1941 politisch geschlossen in den Zweiten Weltkrieg einzutreten und so das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten erheblich zu beeinflussen.


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