Die portugiesische Sprache (portugiesisch a língua portuguesa) ist eine Sprache aus dem romanischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie und bildet mit dem Spanischen (der kastilischen Sprache), Katalanischen und weiteren Sprachen der Iberischen Halbinsel (jedoch nicht mit dem Baskischen) die engere Einheit des Iberoromanischen. Zusammen mit dem Galicischen in Nordwest-Spanien geht sie auf eine gemeinsame Ursprungssprache zurück, das Galicisch-Portugiesische, das sich zwischen Spätantike und Frühmittelalter aus dem örtlichen Vulgärlatein entwickelte. Nach der Herausbildung der Staatlichkeit Portugals entwickelten sich aus dem Galicisch-Portugiesischen die beiden heutigen Sprachen. Seit der Kolonialzeit gilt Portugiesisch als Weltsprache, und es ist eine der offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen. Die meisten Sprecher des Portugiesischen leben in Brasilien.
Portugiesisch wird von mehr als 240 Millionen Muttersprachlern gesprochen; einschließlich der Zweitsprachler beläuft sich die Zahl der Sprecher auf etwa 270 Millionen. Die portugiesische Sprache gilt laut UN-Studien zusammen mit dem Arabischen als stark wachsende Sprache, mit zunehmender Bedeutung im südlichen Afrika (wachsende Volkswirtschaften von Angola und Mosambik) und in Südamerika, mit Brasilien als größter Volkswirtschaft und größter, weiterhin wachsender Landesbevölkerung Lateinamerikas. Einige Wissenschaftler erwarten eine Sprecherzahl von etwa 500 Millionen zum Ende des 21. Jahrhunderts.[2]
Die portugiesische Sprache verbreitete sich weltweit im 15. und 16. Jahrhundert, als mit dem portugiesischen Kolonialreich erstmals in der Menschheitsgeschichte ein nahezu weltumspannendes Kolonialreich entstand. Es überdauerte in Teilen bis in das Jahr 1975 und umfasste insbesondere das heutige Brasilien, das jedoch bereits 1822/1825 von Portugal unabhängig wurde, sowie Gebiete in Afrika und an den Küsten Asiens, die länger bei Portugal blieben. Als letzte portugiesische Kolonie ging Macau aus portugiesischem Besitz an China über. Daraus ergab sich, dass Portugiesisch heute die Amtssprache mehrerer unabhängiger Staaten ist und darüber hinaus von vielen Menschen als Minderheiten- oder Zweitsprache beherrscht wird. Daneben gibt es etwa zwanzig Kreolsprachen, die sich auf überwiegend portugiesischer Basis gebildet haben. Durch die Auswanderung aus Portugal ist Portugiesisch in den letzten Jahrzehnten in mehreren Staaten Westeuropas und in Nordamerika zu einer wichtigen Minderheitensprache geworden.
Im Jahr 2019 erklärte die UNESCO den 5. Mai unter dem Titel Dia da Língua Portuguesa e da Cultura Lusófona (zu deutsch: Tag der portugiesischen Sprache und der lusophonen Kultur) zum jährlichen Gedenktag. Er wird bereits seit 2009 von der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder begangen.